PVA Material und wie Sie es richtig lagern


Das PVA-Trägermaterial wird für 3D-Druckobjekte mit komplexen Geometrien, Hohlräumen oder Überhängen verwendet. Das PVA unterstützt die Form eines Modells, während es 3D-gedruckt wird. Anschließend wird das Material in einem Wasserbad aufgelöst. Aufgrund der chemischen Zusammensetzung und Funktion des Materials, reagiert dieses empfindlich auf Feuchtigkeit. Somit kann sich eine nicht fachgerechte Lagerung negativ auf die Qualität und Druckbarkeit des Supportmaterials auswirken. Wir verraten Ihnen wie sie das PVA von handelsüblichen Herstellern lagern und Instand halten.


Wie lagern Sie Ihr PVA-Material richtig?

Die Lagerung Ihres PVAs unter optimalen Bedingungen ist der Schlüssel zu einem hochwertigen 3D-Druck. Bei unsachgemäßer Lagerung kann PVA Umgebungsfeuchtigkeit aufnehmen. Sie werden feststellen, dass es weich, trüb und vielleicht sogar klebrig wird. Das Material kann aber ebenfalls zu trocken werden und wir daher spröde, was Extrusionsprobleme und Qualitätsverluste zur Folge haben kann.

Falls Feuchtigkeit das Problem ist, sehen Sie möglicherweise Blasen in Ihrem PVA-Filament und bemerken beim Drucken ein knisterndes Geräusch. Dies geschieht durch die Ausdehnung der Luft bei Erhitzen des Filaments. Die Druckqualität wird dadurch beeinträchtigt, da schlechte PVA-Support zu fehlerhaften Drucken führen kann. Zusätzlich führt dies zu einer verstopften Druckdüse, die dann zu reinigen ist. In Extremfällen kann diese dann sogar unbrauchbar werden und muss komplett ausgetauscht werden.


<Unser AMS Application Expert, Timm Woszidlo, zum Thema PVA: PVA ist ein von Anwendern unbeliebtes Material, da es oft Schwierigkeiten beim Druck bereitet. Wenn man bei PVA jedoch die richtige Lagerung und Verwendung, auch während des Drucks beachtet, lässt es sich ausgesprochen gut verarbeiten und ermöglicht Ihnen vielfältige Anwendungen.
Das PVA Filament wird auf dem Druckbett des Ultimaker 3 getrocknet.

Eine der besten Möglichkeiten diese Probleme zu vermeiden ist, Ihr PVA in einem versiegelten Behälter aufzubewahren, sobald es nicht verwendet wird. Hierfür empfiehlt sich die Verwendung von versigelbaren Beuteln bei einzelnen Spulen, bis hin zu luftdichten Kunststoffkisten mit entsprechenden Verschlussmöglichkeiten. Um den Effekt noch zu verstärken, empfiehlt sich die Hinzunahme von Trockenmitteln in Form von Granulat (sog. Silical Gel). Dies ist den meisten bekannt aus der Textilindustrie.

Ebenfalls möglich und zweifelsfrei die sicherste Variante sind sog. Dry Boxen, die selbst beim Druck verwendet werden können und so eine gleichbleibende Materialqualität garantieren.

Die optimale Temperatur für die Lagerung von PVA liegt zwischen 0 °C und 30 °C, und die empfohlene relative Luftfeuchtigkeit für Ihren Lagerbereich liegt unter 50%. Wir empfehlen Ihnen auch, es vor Sonneneinstrahlung zu schützen.


Was können Sie tun, sobald Ihr PVA an Qualität verliert und bereits Feuchtigkeit im Material enthalten ist?

Wenn Ihr PVA Feuchtigkeit aufnimmt, ist es dennoch möglich, es wieder zu trocknen. Der einfachste Weg für das Trocknen des Filaments ist die Verwendung des beheizten Druckbetts Ihres Druckers. Legen Sie einfach die Spule in einen Karton (z.B. die Originalverpackung des Herstellers) und legen Sie sie auf die Bauplatte, erwärmen Sie sie auf max. 55 °C und warten Sie einige Stunden, während das Filament trocknet. Dieses Verfahren lässt sich zudem auf andere Hilfsmittel, wie einen handelsüblichen Backofen (max. 40-45 °C), übertragen.


Wichtiger Hinweise!

Bitte achten Sie genaustens auf die empfohlenen Temperaturangaben und überschreiten Sie diese nie! Damit sind nicht die Angaben des Herstellers auf der Verpackung Ihres Filaments gemeint, sondern die Angaben aus diesem Artikel. Eine Beschleunigung des Prozesses durch die Erhöhung der Temperatur können wir nicht empfehlen und ist aus Sicherheitsgründen zu vermeiden. Bei starker Feuchtigkeitsaufnahme empfehlen wir die Entsorgung des Materials und Kauf von neuem PVA.

Bei weiteren Fragen zum Thema PVA und darüber hinaus, stehen Ihnen unsere Experten von AMS sehr gerne zur Verfügung.

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